Fleiß, Ehrgeiz und die Lust am Wettkampf: Für Ralf Klabuhn vom Surfclub Warendorf zahlen sich diese Eigenschaften aus. Bei der Internationalen deutschen Meisterschaft der Raceboarder landete er am Wochenende auf dem 19., in seiner Altersklasse der über 50-Jährigen sogar auf dem zweiten Platz.


Klabuhn war der einzige Starter des Warendorfer Surfclubs und er schlug sich mehr als wacker auf dem Steinhuder Meer, zudem hatte er sich ein neues Segel gekauft, um mit den Top-Fahrern auf Augenhöhe zu sein. „Ich spüre, dass mein fahrerisches Können nochmal besser geworden ist“, freute sich der 57-Jährige. Insgesamt gab es sechs Wettfahrten, die Klabuhn und seine 41 Konkurrenten absolvierten. Der Sieg dieser offenen deutschen Meisterschaft ging allerdings ins Ausland: mit Patrik Pollak gewann ein Windsurfer aus dem slowakischen Kosice.


Für Klabuhn und die anderen Regattasurfer des Warendorfer Surfclubs geht die Saison nun allmählich zu Ende – und auch diese war durch Corona eingeschränkt. In der Bundesliga-West hatte es nur ein Regatta-Wochenende gegeben. Dabei qualifizierte sich der Verein zwar für das große Deutschland-Finale. Doch dieses ist am Chiemsee in Oberbayern, und da muss das Team noch entscheiden, ob die weite Reise lohnt, realistisch wäre ein ordentlicher Mittelfeldplatz. Das Finale der besten deutschen Raceboard-Teams ist vom 24. bis 26. September.

 

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Ralf Klabuhn freut sich über seine Platzierung bei der Deutschen Meisterschaft der Raceboarder. Er war der einzige Warendorfer Surfer auf dem Steinhuder Meer.

Nach der Corona-Zwangspause im vorigen Sommer geht es nun für die Regatta-Surfer des Surfclubs Warendorf wieder los. In der Bundesliga-West startete das Team am Wochenende (19./20. Juni) auf dem Aue-See bei Wesel und landete auf dem zweiten Platz.

Für Sportwart Ralf Klabuhn ist dieses Ergebnis ein sehr ordentlicher Auftakt gewesen. Er habe jedenfalls nicht unbedingt mit einer so guten Platzierung gerechnet, bilanzierte er am Sonntagnachmittag. Dabei war das Team zunächst davon ausgegangen, dritter geworden zu sein. Doch die Wettkampfleitung korrigierte sich im Laufe des Sonntags und schob das Warendorfer Team auf den zweiten Platz.

Insgesamt hatte der Warendorfer Verein drei Surfer zum Saisonauftakt an den Niederrhein geschickt: Neben Klabuhn auch Lukas Kieskemper sowie das Nachwuchstalent Hannes Baumewerd. Bei seiner Premiere im Regatta-Team schlug Baumewerd sich beachtlich. Entsprechend auch das Lob von Ralf Klabuhn: „Hannes ist dieses Jahr 18 geworden und hat sich für die erste Raceboard-Regatta super gehalten.“ Am Ende wurde Baumewerd 42ster im Feld der 48 Starterinnen und Startern; Kieskemper 13ter und Ralf Klabuhn war am Ende Elfter. In der Summer ergab sich dadurch Platz zwei in der Mannschaftswertung – hinter Wilhelmshaven und vor der Rheinischen Windsurfing Gemeinschaft aus Zülpich bei Köln.

Geprägt war das Wochenende von zwei ganz unterschiedlichen Regattatagen. Am Samstag war der Wind ziemlich flau, so dass die Surfer mit ihren Segeln pumpen mussten, um noch etwas an Fahrt zu gewinnen – eine Kraft zehrende Tortur auf dem Wasser. Der Sonntag brachte dann viel Wind. Auch hier war wieder Kraft gefordert, um das Segel bei starken Böen festzuhalten und noch möglich exakte Wenden und Halsen zu fahren.

 

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Endlich wieder im Regattabetrieb: Die Warendorfer Windsurf-Crew mit Lukas Kieskemper, Hannes Baumewerd und Ralf Klabuhn (von links)

Beim großen Bundesliga-Finale ist dem Surfclub Warendorf zwar nicht der erhoffte Sprung unter die ersten Zehn gelungen, zufrieden war das Team trotzdem. Bei dem Regatta-Wochenende auf dem Dümmer See in Niedersachsen landete es am vergangenen Wochenende (6.-8. September) auf dem zwölften Platz. Insgesamt waren 23 Mannschaften am Start.

Für Warendorf also ein Platz im Mittelfeld, entsprechend fiel auch die Einzelwertung aus. Mit Platz 32 war Ralf Klabuhn der Beste, knapp dahinter Louis Eickhoff (33) und Lukas Kieskemper (35). Niklas Siems konnte aus persönlichen Gründen nicht schon am Freitag starten und musste daher auf Punkte verzichten. Er landete am Ende auf dem 61. Platz. Sicher hätte er sich noch weiter nach vorne schieben können, wenn auch am Sonntag noch gesurft worden wäre. Aber da war es auf dem Dümmer lange neblig und windstill, so dass keine Wettfahrt mehr angesetzt wurde. So blieben für Siems nur die „Samstags-Punkte".

Der zwölfte Platz ist für den Surfclub Warendorf zwar kein herausragendes Ergebnis, zufrieden ist Teamcoach Ralf Klabuhn trotzdem. Schließlich sei die gesamte deutsche Elite der Raceboardfahrer auf dem Dümmer an den Start gegangen, von daher habe sich sein Team gut behauptet. Und die Favoriten setzten sich erwartungsgemäß durch. Gleich zwei Mannschaften aus Großenbrode an der Ostsee surften aufs Treppchen, die Silbermedaille ging an den RSC Chiemsee.

Ganz ordentlich fiel auch die Premiere von Hannes Baumewerd aus. Der 15-Jährige vom Surfclub Warendorf war zum ersten Mal bei einer Deutschen Meisterschaft dabei. Er fuhr auf dem Dümmer in der Einzelwertung der unter 17-Jährigen wacker mit und landete am Ende auf dem 22. von insgesamt 36 Plätzen.

 

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BZ: Gruppenfoto zwischen den Regatten mit Ralf Klabuhn, Lukas Kieskemper, Niklas Siems und Louis Eickhoff (von links). In der Endabrechnung landete das Team auf Platz zwölf.

Für den Surfclub steht am kommenden Wochenende (6. bis 8. September) der größte sportliche Kraftakt dieser Saison an: das Bundesliga-Finale auf dem Dümmer See in Niedersachsen. Der Surfclub hat sich als Dritter der Bundesliga-West für das Finale der besten deutschen Raceboardteams qualifiziert.

Auf dem Papier hat der Surfclub nur eine Außenseiterchance. Die Top-Favoriten im Feld der 17 Teams kommen von der Ostsee, vom Chiemsee und auch aus NRW. Für die Warendorfer Crew wäre ein Platz unter den ersten zehn gut, unter den ersten acht sogar „super", sagt Ralf Klabuhn, Sportwart des Surfclubs, und selbst auch Regattafahrer. Mit ihm gehen Niklas Siems, Lukas Kieskemper und Louis Eickhoff für Warendorf an den Start.

Mit dabei ist auch der 15-jährige Hannes Baumewert. Er startet bei der Deutschen Jugendmeisterschaft, die ebenfalls auf dem Dümmer stattfindet. Bei seiner Premiere in der Klasse der U-17-Fahrer kann er ganz gelassen an den Start gehen. Gleichwohl traut ihm Ralf Klabuhn durchaus zu, wacker mitzufahren. „Letzter wird er sicherlich nicht."

Weil es bis zum Dümmer nicht allzuweit ist, dürften auch einige andere Mitglieder des Surfclubs dorthin reisen, um das Raceboard-Team und Youngster Baumewert anzufeuern. Zudem feiert die große deutsche Surfergemeinde ein Jubiläum – es ist ihre inzwischen 30. Bundesliga-Saison. Einmal, und zwar 2008, ging der Meisterpokal dabei nach Warendorf. Den Titel holten damals Stefan Sieme, Alexander Becker, Yannick Wild und Malte Kumpf.

 

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BZ: Zuverlässiger Punktelieferant in dieser Saison war auch Lukas Kieskemper (im Vordergrund). Auf dem Dümmer muss er eine Top-Leistung bringen, damit das Team unter die Top-Ten kommen kann.

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